In immer mehr Bundesländer unterliegen auch Kinder und Jugendliche einer 2G-Regelung wenn sie am sozialen Leben teilhaben wollen. Ungeimpfte Kinder und Jugendliche sind damit ausgeschlossen von Konzert-, Theater- und Kinobesuchen. Sie dürfen nicht in Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten, Tierparks oder botanische Gärten. Sie dürfen sich weder im Rahmen von kirchlichen Jugendgruppen noch Parteiorganisationen treffen, darüber hinaus können sie kein gemeinsames ökologisches oder soziales Engagement mehr verwirklichen. 

Auch private Treffen sind für ungeimpfte Kinder und Jugendliche nicht mehr überall möglich. So gelten in Bayern harte Kontaktbeschränkungen für alle ungeimpften Personen ab 12 Jahren und drei Monaten, in Rheinland-Pfalz gelten diese ab 14 Jahren. Bemerkenswert ist auch, dass in diesen beiden Ländern die entsprechenden Verordnungen so formuliert sind, dass Kontaktbeschränkungen sogar ab Geburt gelten würden, auch wenn das nicht die Intention der jeweiligen Regierungen sein dürfte.

Noch vorbildlich sind die Regelungen in Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Hier dürfen Kinder und Jugendliche noch an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilnehmen, so sie getestet, genesen oder geimpft sind. Auch die Kontaktbeschränkungen gelten für sie nicht. Allerdings haben auch diese Regierungen angekündigt, dass diese Erleichterungen auslaufen werden. In Niedersachsen gibt es dafür auch schon ein Datum: der 1.1.2022. In Baden-Württemberg geht die Gnadenfrist noch bis Ende Januar. Der Jahreswechsel bringt damit für viele Kinder und Jugendliche ein bitteres Erwachen.

Sabine Kohwagner von Initiative Familien “Dass Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland entgegen der Forderung der STIKO und der Mahnungen der Kinder- und Jugendärzt:innen sowie der Kinder- und Jugendpsycholog:innen immer stärker  eingeschränkt werden, ist ein Armutszeugnis für diese Gesellschaft. Kinder und Jugendliche haben sich mehr als eineinhalb Jahre lang  fremdnützig eingeschränkt. Alle Erwachsenen können sich mit einer Impfung schützen. Trotzdem wird Kindern und Jugendlichen oft jede Möglichkeit zur Teilhabe genommen, obwohl sie selber nur in sehr seltenen Fällen schwer erkranken. Von einer Priorität für Kinder und Jugendliche sind wir in Deutschland leider weit entfernt”

In einem offenen Brief fordert Initiative Familien, dass Kinder und Jugendliche unter 3G-Bedingungen dauerhaft und uneingeschränkt Zugang zu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens haben müssen und sich auch mit mehreren Freund:innen treffen dürfen. Unterzeichnet haben den offenen Brief seit Beginn der Aktion inzwischen über 12.000 Personen. Unterstützt wird die Aktion von vielen namhaften Kinderärzt:innen, allen voran der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit deutschlandweit ca. 12.000 Mitgliedern.