Pressemitteilung der Initiative Familien e.V. zur Rückforderung von knapp 20 Millionen Euro Rücklagen von hessischen Schulen
Sparen bei Bildung – Setzen Sechs!
Die Initiative Familien e.V. zeigt sich schockiert und besorgt über die völlig absurde Einsparmaßnahme des Landes Hessen, der Rückforderung von 20 Millionen Euro von den Schulen. “Wer aus einem jahrzehntelang vernachlässigten und kaputt gesparten System noch Geld herauszieht, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht und nichts verstanden. Die Rückforderung der Mittel ist der Todesstoß für das jahrzehntelang kaputt gesparte Schul- und Bildungssystem”, zeigt sich Katrin Lena Greiner, Vorsitzende des Vereins verständnislos. “Die Gelder sind in den Schulen eingeplant für Lehrmittel, Projektangebote, Ganztagsangebote, die digitale Ausstattung etc. Sie sind damit essentiell für die Bildung und Entwicklung unserer Kinder“, so Greiner weiter.
„Unsere Schulen kämpfen bereits jetzt mit knappen Budgets und müssen kreative Lösungen finden, um den vielfältigen Anforderungen des Schulalltags gerecht zu werden. Die Schulen bilden diese Rücklagen, um Projekte und Angebote langfristig planen und finanzieren zu können. Dies ermöglicht den Schulen zum Beispiel die Kooperation mit Vereinen und Organisationen vor Ort im Sozialraum der Schulen, die den Kindern zu Gute kommt. Die Rückforderung der eingeplanten Gelder stellt einen gravierenden Rückschritt dar und nimmt den Schulen die notwendige Planungssicherheit“, betont Bernhard Alberts, ebenfalls Vorsitzender von Initiative Familien e.V.
Die Vorsitzenden sind sich einig: “Durch unüberlegten Einsparaktionismus wird wieder nicht langfristig gedacht, denn wesentlich wichtige Potentiale für die Wirtschaft und Gesellschaft können nur mit einem hervorragenden Bildungssystem gehoben werden, wofür in Kinder dringend investiert werden muss.”
Die Bedeutung einer ausreichenden Finanzierung bestätigt der Bildungsmonitor 2023. Danach schneidet Hessen beispielsweise bei der Ausstattung von Schulen mit digitalen Medien im Bundesvergleich unterdurchschnittlich ab. Hinzu kommen Studien wie die Bertelsmann-Studie zur Ganztagsbetreuung, die belegen, dass viele Schulen nicht in der Lage sind, allen Schülerinnen und Schülern qualitativ hochwertige Ganztagsangebote bereitzustellen.
„Die Rückforderung dieser Mittel sendet das falsche Signal: Es geht nicht nur um Zahlen auf einem Papier, sondern um die Zukunft unserer Kinder und die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. Gerade in einer Zeit, in der die Haushaltslage schlecht ist, gibt es keine wichtigere Investition als die Investition in unsere Kinder und ihre Bildung,” so Katrin Lena Greiner weiter. Allerdings bestätigt sich leider wieder einmal der Eindruck, dass Bildung – aller Wahlkampfversprechen zum Trotz – Nebensache ist.
Die Initiative Familien e.V. fordert die Landesregierung ausdrücklich auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen und stattdessen eine nachhaltige Strategie zu entwickeln, die sicherstellt, dass die Schulen in Hessen langfristig und ausreichend mit den benötigten Mitteln ausgestattet werden!
Bildung ist keine Sparmaßnahme, sondern eine Investition in die Zukunft.
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Initiative Familien e.V.