Unsere Aktionswoche mit 3 Demonstrationen war mit insgesamt ca. 300 Teilnehmern ein voller Erfolg und ein starkes Zeichen der Elternschaft an die Entscheidungsträger in der Politik: Macht die Schulen auf – sofort! Den Abschluss unserer Aktionswoche bildete am 29. Mai eine Demo mit über 200 Teilnehmer*innen vor dem Roten Rathaus. Demonstriert wurde für die Öffnung der Schulen im Regelbetrieb. Aufgrund der niedrigen Inzidenzen, kehren die meisten der Bundesländer jedoch nicht Berlin ab morgen in den Regelbetrieb zurück. Der Berliner Senat hat sich darauf festgelegt den Wechselunterricht bis zu den Sommerferien zu verlängern. Nicht etwa, weil akute Gefahr für die öffentliche Gesundheit bestünde, sondern weil es sich schlichtweg nicht lohne, die Schulen zu öffnen. Es geht dem Senat um organisatorische Kontinuität für Schulen, nicht um Bildung. Knapp vier Wochen sind es noch bis zu den Sommerferien, in denen die Schulen wieder als Schutzräume, Orte des unbeschwerten Zusammenkommens und der  Bildung fungieren könnten. 

Die Senatsverwaltung für Bildung schreibt den Eltern, dass Schule im Normalbetrieb ein unnötiges und vermeidbares Risiko darstellt, das Öffnungen für die Gesamtgesellschaft gefährden könnte. Das ist nicht die versprochene Priorität, die das Land Berlin den Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern einräumt. In einer zivilisierten Gesellschaft schützen Erwachsene Kinder und nicht umgekehrt. Das Versprechen, die Schulen als erstes wieder zu öffnen, wurde erneut gebrochen. Andere Bereiche haben Vorrang. Und das, wo die Schulen aufgrund der Hygieneauflagen die am besten kontrollierten Bereiche sind. Die Schüler*innen werden zweimal pro Woche getestet und müssen nach wie vor eine MNB im Unterricht tragen. Aus aktuellen Studien geht hervor, dass sich Kinder in aller Regel zu Hause anstecken und nur sehr selten werden Lehrkräfte und Erzieher von ihnen angesteckt. Die meisten Ansteckungen unter pädagogischen Personal geht auf das Personal selbst zurück. Die nachgeschobene Begründung einer hohen Inzidenz in der Altersgruppe der Schüler (64!) ist nicht akzeptabel. Die Altersgruppe der Schüler ist die einzige Altersgruppe, die zwingend 2x die Woche getestet wird. Das trägt zur Aufhellung des Dunkelfelds bei Kindern bei, die so bei Erwachsenen nicht stattfindet. Melde-Inzidenzen lassen sich deswegen zwischen den Bevölkerungsgruppen nicht vergleichen. Jeder Tag, an dem der Regelbetrieb ausgesetzt bleibt, bricht das Gesetz. Jeder Tag, an dem der Unterricht auf Kernfächer reduziert und mindestens zur Hälfte in die Hände erschöpfter, pädagogisch nicht geschulter Eltern gelegt wird, ist ein Verfassungsbruch.

Kinderärzt*innen und Jugendmediziner*innen berichten von teils dramatischer Gewichtszunahme, von Medienabhängigkeit, von Angststörungen, von Depressionen. Schulen und KiTas im Ausnahmezustand sind ein enormes Risiko für die öffentliche Gesundheit.

Wir fordern: Schulen auf – jetzt!