Initiative Familie fordert: Exitstrategie und Öffnungsschritte für Schule und Freizeit für Kinder und Jugendliche jetzt!

In Hessen gibt es erste Öffnungsschritte – vor allem für Erwachsene. Während in Restaurants und beim Shoppen die 2G+ Pflicht nach und nach fällt und wieder 10.000 Zuschauer in Fußballstadien sitzen können, gilt für Kinder und Jugendliche in den für sie wichtigsten Lebensbereichen weiterhin ein strenger Maßnahmenkatalog.

Was für viele Erwachsene unvorstellbar ist, ist in den Schulen Realität: Fast jeder Schultag beginnt mit einem Corona-Test gefolgt von der Zitterpartie, ob man in der Schule bleiben darf. Die Schülerinnen und Schüler tragen stundenlang Maske im häufig kalten Klassenzimmer. Teilweise findet sogar der Sportunterricht mit Maske statt. Das Plaudern in der Schulkantine ist fast unmöglich, denn es wird streng auf Abstand geachtet, zum Teil muss Rücken an Rücken gesessen werden. Wer nachmittags zum Sport geht, darf erneut nur nach G-Kontrolle die Sporthalle betreten – wird das Testheft vergessen, bedeutet das den Ausschluss vom Training. 

Initiative Familien (IF) fordert die Hessische Landesregierung auf, den Kindern und Jugendlichen endlich Priorität einzuräumen, damit diese ihre Lebensräume in vollem Umfang zurückbekommen. Alles, was verantwortbar ist, muss unternommen werden. 

Die nächsten Öffnungsschritte müssen zuerst den Kindern und Jugendlichen gelten, da sie in den vergangenen zwei Jahren besondere soziale Belastungen und Einschränkungen erfahren haben.

Wir fordern deshalb, dass im Zuge der weiteren Öffnungen

  • alle Unterrichtsfächer wieder vollumfänglich unterrichtet werden dürfen; dazu gehört uneingeschränkter Musikunterricht, Sportunterricht ohne Maske und Abstand, sowie klassenübergreifender Unterricht in AGs,
  • die Abstandspflicht auf dem Schulgelände entfällt, damit die Kinder und Jugendlichen ihren sozialen Lebensraum wieder in vollem Umfang nutzen können,
  • die Maskenpflicht schrittweise entfällt,
  • die Testpflicht in Schulen entfällt1 und höchstens ein Testangebot bestehen bleibt,
  • zeitnah die Präsenzpflicht wieder eingesetzt wird.

Im außerschulischen Bereich müssen Kinder und Jugendliche auch ohne Impfung oder Test/Testheft 2Gplus gleichgestellt sein, damit sie endlich wieder freien Zugang zu allen Orten und Veranstaltungen und damit volle gesellschaftliche Teilhabe erhalten. 

Wir erwarten zudem, dass die Landesregierung sich klar dahingehend positioniert, dass auch nach den Osterferien die Schulen nicht der Raum sind, in dem über dem allgemeinen Maße Vorsicht erforderlich ist. Präventionswochen nach den Ferien sind keine Option mehr – eventuelle Risiken nach Reisen müssen notfalls von den Erwachsenen, nicht mehr von den Kindern getragen werden.

Initiative Familien hat bereits Anfang Januar gemeinsam mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen offenen Brief an die Bundes- und Landespolitik gesendet, in dem unter anderem eine vorausschauende und transparent diskutierte Strategie gefordert wird, die in verschiedenen Szenarien den Übergang von der Pandemie zur Endemie darlegt, und vor allem Kindern und Jugendlichen schnellstmöglich vollständige Normalität im Alltag garantiert2

Erforderlich ist hier ein deutlicher Wechsel in der Kommunikation, um die “Kultur der Angst an den Schulen” 3 zu beenden. Daher fordern wir die Hessische Landesregierung auf, die Lockerung der Maßnahmen jetzt kommunikativ vorzubereiten, Vertrauen in die Rückkehr zu einem normalen (Schul-)Alltag zu schaffen und den Kindern dann an erster Stelle ein unbeschwertes Leben zurückzugeben.

Initiative Familien Hessen

www.initiativefamlien.de

hessen@inititativefamilien.de


1so schon die DGKH in ihrer Stellungnahme vom 24.01.22: 2022-01-24-Stellungnahme-Strategiewechsel.pdf (krankenhaushygiene.de)

2Offener Brief – Kinder gehören in die Schule! – Initiative Familien

3Vorsitzende der Kultusministerkonferenz Karin Prien in Welt online vom 12-02-2022: Karin Prien: Chefin der Kultusministerkonferenz fordert Lockerungen für Schüler – WELT