Nach nur einem Tag, an dem Restaurants und Hotels für ungeimpfte Jugendliche verbotenen Zone war, rudert die bayerische Staatsregierung  zurück: Jetzt dürfen sie doch wieder unter 3G-Bedingungen ins Wirtshaus: „Ohne diese Ausnahme könnten geimpfte Eltern nicht zusammen mit ihren nicht geimpften Kindern gastronomische Betriebe besuchen oder Beherbergungsleistungen in Anspruch nehmen“ heißt es hierzu aus dem bayerischen Gesundheitsministerium. 

Bemerkenswert sind an dieser Begründung zwei Dinge: Zum einen geht es offensichtlich nicht um die Kinder und Jugendlichen, sondern um ihre Eltern. Zum anderen könnte man  mit derselben Begründung auch den Zutritt zu Zoos, Botanischen Gärten, Museen und kulturelle Angeboten ermöglichen. Das Resultat wäre, dass überall dort, wo die Eltern mit 2G hinkommen, Kinder und Jugendliche mit 3G teilnehmen könnten.

Warum ein Gastraum, in dem mit vielen Menschen ohne Maske an einem Tisch gegessen werden darf, unbedenklicher sein soll als ein Theater oder Kino, in dem man mit Maske sitzt, leuchtet ebenso wenig ein, wie das andauernde Verbot von Zoobesuchen oder Ausflügen in einen botanischen Garten für ungeimpfte Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.

Die logische Konsequenz kann daher nur heißen: Schluss mit allen Ausnahmen! Kinder und Jugendliche müssen unter 3G-Bedingungen dauerhaft und uneingeschränkt Zugang zu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens haben. So wie es auch in vielen anderen Bundesländern vorbildlich geregelt ist.

Diese Forderung findet ihren Widerhall in einem offenen Brief der Initiative Familien. Der offene Brief, der nicht nur von vielen führenden Kinderärzten in Bayern, sondern auch vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland  (BVKJ) sowie weiten Teilen der Politik unterstützt wird, hat inzwischen über 9.000 Unterzeichner  aus allen Lebensbereichen für sich gewinnen können, die sich für uneingeschränkte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen einsetzen. 
Sabine Kohwagner von Initiative Familien: “Es ist grotesk, dass die Staatsregierung schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage eine Einschränkung für Kinder und Jugendliche einführt, um sie dann wieder zurückzunehmen. Wann haben Kinder und Jugendliche in Bayern endlich wirklich die Priorität, die Ihnen seit dem ersten Corona-Sommer versprochen wurde?”