Am Freitag, den 30.07., wurde der Plan für den Schulstart vom Sächsischen Kultusministerium veröffentlicht.

Dabei gab es folgende Hauptpunkte, die für den Zeitraum vom 6. bis 19. September 2021 gelten sollen:

  • zweimalige Testpflicht pro Woche an Schulen für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, das gesamte Schul- und Hortpersonal* – in Landkreisen und Kreisfreien Städten mit einer Inzidenz über 10 gilt eine dreimalige Testpflicht.
  • Maskenpflicht in allen Schulen – in Gebäuden sowie im Unterricht (Ausnahme: Unterricht in der Primarstufe) – in Landkreisen und Kreisfreien Städten mit einer Inzidenz über 10
  • Bis zu einer Inzidenz von 100 ist Präsenzunterricht zulässig. Darüber findet dieser in Form von Wechselunterricht in der Sekundarstufe I und II (mit Ausnahmen für Abschlussklassen) statt. Unterricht in Grund- und Förderschulen findet in festen Klassen und Gruppen statt. Kindertageseinrichtungen sind zu eingeschränktem Regelbetrieb verpflichtet.
  • Schließungen der Einrichtungen sind auch bei höheren Inzidenzen nicht vorgesehen.
  • Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 besteht in der Schule Maskenpflicht (Ausnahme: Unterricht in der Primärstufe)

Alle Inhalte sind hier (Sachsen – Der Plan für den Schulstart steht) zu finden.

Zu diesem Plan haben wir eine E-Mail verfasst, die gestern versendet wurde, mit folgendem Inhalt:

Sehr geehrter Herr Staatsminister Piwarz, sehr geehrte Mitarbeiter*innen im Kultusministerium,

wir haben Ihren Plan für den Schulstart mit Interesse gelesen und würden Ihnen dazu gern unsere Rückmeldung geben.

Zum einen freuen wir uns natürlich, dass Schließungen der Bildungseinrichtungen nicht von vornherein vorgesehen sind, auch wenn wir uns eine stärkere Formulierung diesbezüglich gewünscht hätten, wie z.B. „Die Schließung der Einrichtungen wird ausgeschlossen.“
Generell ist uns jedoch bewusst, dass es schwierig ist, einen Weg zu finden, der alle zufrieden stellt (falls das überhaupt möglich ist) und wir wissen auch, dass dieser Plan zumindest besser ist, als die Pläne anderer Bundesländer für Kinder und Jugendliche.

Bedanken möchten wir uns dafür, dass für Kita und Grundschule gesonderte, mildere Maßnahmen festgelegt wurden.
Davon abgesehen fragen wir uns, warum die Inzidenz weiterhin als alleiniger Richtwert betrachtet wird. Selbst die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert eine Abkehr von diesem Wert und will stattdessen einen Indikatoren-Mix.
Des Weiteren ist fraglich, warum weiterhin vorrangig Kinder und Jugendliche regelmäßig getestet werden, obwohl Erwachsene das Virus viel häufiger weitergeben und hauptsächlich Erwachsene von schweren Verläufen betroffen sind. Sind die Maßnahmen wirklich in der Form notwendig, wenn das Krankheitsrisiko für Kinder und Jugendliche sehr gering ist? Erwachsene und Vorerkrankte können sich impfen lassen, daher sollten der jungen Generation so wenig (fremdnützige) Maßnahmen wie möglich auferlegt werden. Insgesamt sind wir der Meinung, dass es Maßnahmen wie Test- und Maskenpflicht zuerst für Erwachsene in den Arbeitsstätten geben muss, bevor solche Maßnahmen Kindern und Jugendlichen auferlegt werden.
Wenn in Schulen getestet wird, sollte möglichst flächendeckend der PCR-Pooltest verwendet werden. Warum ist dies in Sachsen bisher nicht angedacht? Außerdem sollte man diskutieren, ob bei regelmäßiger Testung überhaupt eine Maskenpflicht oder sogar Wechselunterricht notwendig sind.

Wir wünschen uns, dass Sie sich auf der kommenden Konferenz der Ministerpräsidenten weiter stark machen für die inzidenzunabhängige Offenhaltung der Einrichtungen und dafür, dass Kindern und Jugendlichen möglichst wenig Maßnahmen auferlegt werden. Besonders hoffen wir natürlich, dass es zu keiner erneuten Bundesnotbremse kommt, die doch wieder eine Schließung der Einrichtungen verursachen würde.

Für Fragen und Gespräche stehen wir Ihnen gern zur Verfüfung.

Mit freundlichen Grüßen

Initiative Familie Sachsen