„Auf den Busch geklopft“ so heißt der neue Familienpodcast der Initiative Familien.

365 Tage Pandemie liegen hinter uns. Und eines steht fest: Familien werden in Deutschland viel zu wenig gehört und beachtet. Seit einem Jahr klopfen wir von Initiative Familien auf den Busch, fragen nach bei Politiker:innen, Presse, Verbänden, versuchen herauszubekommen, was sich Familien wünschen, wie es Kindern in der Pandemie geht, wie wir eine Stimme geben können. Mit unserem neuen Podcast geben wir ab sofort wortwörtlich unseren Gesprächspartner:innen eine Stimme. In der ersten Folge haben unsere Podcasterinnen mit echten Heldinnen der Pandemie gesprochen.

Auf den Busch geklopft: Hört rein!

Andrea de Luna aus Hamburg ist Initiatorin von DeinTopf und von Beruf Erzieherin.
Sie erzählt uns von ihrem ehrenamtlichen Projekt DeinTopf: Es ist entstanden, weil letztes Jahr im ersten Lockdown alle Verteilstellen für warmes Essen dicht gemacht haben. Eine Zeit, in der diese einfache Hilfe eigentlich umso nötiger war. Wohnungslose, aber auch Rentner, Alleinerziehende, Familien holen sich bei ihr und dem Team von DeinTopf eine warme Mahlzeit ab. Im Gespräch erfährt sie viel über die Probleme der Menschen, Armut und auch was das mit Kindern macht. Sie wünscht sich in einem reichen Land wie Deutschland neben gesundem Essen auch für alle Kinder: „Zugänge zu Sportverein, Musikunterricht – nicht immer abhängig vom Portemonnaie der Eltern.“

Offen spricht sie auch über ihre eigentliche Arbeit als Erzieherin: „Wir haben jetzt letzte Woche endlich Bescheid bekommen, dass wir geimpft werden“, freut sie sich. Seit einigen Wochen gäbe es an ihrer Kita auch Schnelltests. Sie gibt aber auch zu: „Ich wünsche mir da einfach mehr Arbeitsschutz.“ Die Erzieher in Kitas seien aber jetzt in der Krise und schon davor belastet: „Weil in jeder Kita gibt es freie Stellen, es gibt nicht genug Personal.“ „Es ist kaum noch leistbar.“

Im zweiten Teil unseres Podcasts (ab Minute 24) sprechen wir mit Beate Sommerfeld vom Schutzengelwerk Berlin, die sich Sorgen macht um die Kinder und Jugendlichen, die sonst im Schutzengelhaus eine Anlaufstelle finden. „Das ist das, was uns seit einem Jahr sehr umtreibt: Dass alle Fortschritte, die das Kind gemacht hat, unter Umständen wieder weg sind.“ In einer Aktion haben sie jüngst den Kinder Briefe nach Hause geschickt und sie gefragt, worauf sie sich am meisten freuen. Haupttenor: „Ich freue mich, meine Freunde wieder zu sehen.“

Beate Sommerfeld dazu: „Was die Kinder nicht sagen, weil sie es nicht wissen, ist, dass ihnen die Schulbildung fehlt.“ Das Team versucht ihnen immer zu vermitteln:
„Mach deine Schule zu Ende, such dir einen guten Ausbildungsplatz und dann wirst du ein gutes Leben haben.“ „Das geht gerade flöten.“ Dabei ermöglicht das Schutzengelwerk vieles: Es wurde Geld gesammelt für Laptops, Druckerpatronen und andere Hardware. Es wird Online-Nachhilfe angeboten in virtuellen Klassenräumen, in denen sich Studenten mit den Kindern treffen und helfen – beim Unterrichtsstoff und auch so bei Problemen.

Ob sie etwas positives aus der Pandemiezeit mitnehme? Aus Hygienegründen wird derzeit nicht mehr in Gruppen, sondern in einer Einzelbegleitung gearbeitet. Das sei für die Kinder eine positive Erfahrung: „Wir werden weiterhin sicher Pädagogen rausnehmen aus dem normalen Konzept und 1:1 mit den Kindern losschicken.“

Danke unseren beiden Gesprächspartnerinnen für die spannenden Einblicke und unseren Hörer:innen für die Wortmeldungen zu einem Jahr Pandemie! Teilt und kommentiert unseren Podcast fleißig.

In der nächsten Folge lassen wir Kinder, Jugendliche und Familien selbst zu Wort kommen: Schreibt uns gerne zu unserem neuen Thema „Was, wenn ich alles zu bestimmen hätte“ an kontakt@initiativefamilien.de