In Bayern ist der Weg zurück zur Normalität an Schulen ist ausweislich eines aktuellen Schreibens des Kultusministeriums an Schüler:innen und Eltern nicht vorgesehen. In dem Schreiben heißt es explizit, dass auch bei einer Inzidenz von 0 an weiterführenden Schulen Wechselunterricht bzw. Unterricht mit Mindestabstand von 1,5 Metern stattfinden würde. Grundschüler:innen dürfen immerhin ab einer Inzidenz von unter 50 wieder in voller Klassenstärke an die Schulen zurück. Und auch das ist schon deutlich weniger, als die “Bundesnotbremse” zulässt: hier ist Wechselunterricht erst ab einer Inzidenz von über 100 gefordert.

Ein Blick in den aktuellen Rahmenhygieneplan für Schulen zeigt: Die Regelung mit Wechselunterricht oder Mindestabstand, ist nicht die einzige Maßnahme, die vom weiteren Verlauf der Pandemie komplett entkoppelt ist. Selbst bei nicht mehr existentem Infektionsgeschehen (Inzidenz von 0) würden an Bayerns Schulen unter anderem weiterhin folgende Einschränkungen gelten:

  • das verpflichtende Tragen einer MNB, auch im Unterricht, inklusive dem Sportunterricht;
  • verpflichtende Tests auf Covid-19;
  • Einschränkungen im Sportunterricht sowie in den Fächern Musik, Ernährung und Soziales;
  • die Einhaltung des Mindestabstands auf dem ganzen Schulgelände;
  • eine deutliche Empfehlung zum Verzicht auf über den regulären Unterricht hinausgehende Aktivitäten (Exkursionen, Wandertage etc.)

Schüler:innen in Bayern wird damit jede Perspektive auf mehr Normalität im Schulbetrieb genommen. Auch werden damit epidemiologische Erkenntnisse ignoriert, indem nicht einmal im Freien Spielraum geschaffen wird, obwohl das Infektionsrisiko dort minimal ist.

Wir appellieren daher an die Abgeordneten im bayerischen Landtag: Setzen Sie sich für eine baldmöglichste Rückkehr zum Regelbetrieb an Schulen ein. Schule darf nicht erst dann wieder zum Normalbetrieb zurückkehren, wenn in ganz Bayern und über einen längeren Zeitraum hinweg die Inzidenzen gegen Null gehen. Schon jetzt müssen in Kreisen mit Inzidenzen von unter 100 gemäß der „Bundesnotbremse“ weitere Lockerungen möglich sein.

Helft uns jetzt auch diesen Brief so oft wie möglich zu verbreiten: runterladen, die eMail-Adresse Eures/Eurer Abgeordneten raussuchen und dann, zusammen mit ein paar Zeilen Text, den Brief verschicken. Je öfter der Brief bei den Abgeordneten von verschiedenen Leuten und mit verschiedenen Begleittexten ankommt, desto eher finden wir Gehör.

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